Author Archives: admin

Jahresbericht 2020 der AGW Baden-Württemberg

Der aktuelle Jahresbericht 2020 der AGW Baden-Württemberg befindet sich zwar aktuell noch im Druck, liegt nun aber auch bereits zum Download bereit. Er ist in diesem Jahr mit 36 Seiten deutlich umfangreicher ausgefallen als je zuvor – durchaus auch aufgrund der zuletzt ausgefallenen traditionellen AGW-Jahrestagung 2020.

Neben der detaillierten Rückschau auf die Brutsaison 2020 birgt der neue AGW-Jahresbericht eine Vielzahl von Informationen, Berichten und auch Fotos aus den unterschiedlichsten Bereichen unserer Aktivitäten. Blicke darüber hinaus werden durch die Beiträge über Eulengewölle als Lebensraum für Motten, Fisch- und Seeadler vor den Toren der Landesgrenzen und – über die Landesgrenzen hinweg – die Beutespektren fränkischer Wanderfalken, eröffnet. Von besonderem Interesse für viele sind sicher auch die neuesten Ergebnisse der Restei-Analysen, die nun seit vielen Jahrzehnten in Kooperation mit der LUBW durchgeführt werden.

Wir wünschen wieder allen AGW-Mitarbeitern und natürlich allen anderen Interessenten viel Freude beim Lesen dieses Jahresberichts und freuen uns auf Fragen, Anregungen und Rückmeldungen!

Wanderfalkeneier spiegeln Schadstoffbelastung der Umwelt

Wanderfalken-Resteier (Foto: Rau, 2021)

Als Greifvogel steht der Wanderfalke weit oben in der Nahrungskette und reichert daher schwer abbaubare Schadstoffe besonders an. Im Zuge der Jungvogelberingung werden abgestorbene Resteier durch Ehrenamtliche der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg eingesammelt und, koordiniert durch den NABU, der LUBW Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zur Schadstoffanalyse übergeben. Aus der seit 1999 bestehenden Zusammenarbeit ist in Baden-Württembergs ein bislang einzigartiges terrestrisches Dauermonitoring zu persistenten organischen Schadstoffen (POPs; persistant organic pollutants) entstanden.

Im Untersuchungsspektrum befinden sich neben den durch die Stockholmer Konvention geächteten Organohalogen-Verbindungen, den polychlorierten Biphenylen (PCB), polychlorierten Dibenzodioxinen und Dibenzofuranen auch Stoffe, die noch im Einsatz sind und durch ihre Persistenz, ihre bioakkumulativen Eigenschaften sowie ihre Toxizität Anlass zur Sorge geben. Darunter befinden sich sowohl bromierte als auch neuere Flammschutzmittel, per- und polyfluorierter Alkylsubstanzen, Pestizide, Weichmacher und Schwermetalle.

Weiterführende Informationen hier

Osterauer, R. (2020): Schadstoffanreicherung in Wanderfalkeneiern aus Baden-Württemberg. LUBW, 23 S. Download

Weltweite Stromschlagverluste bei Vögeln – Ursachen und Vorschläge für globale Lösungen

Stromtoter Uhu mit massiven Verbrennungen
Stromtoter Uhu mit massiven
Verbrennungen (Foto: M. Nahm, 2019)

Hohe Verluste an Vögeln durch Stromschlag sind seit Beginn der Elektrifizierung vor mehr als 150 Jahren bekannt. Diese Verluste können heute jedoch vollständig durch angepasste technische Lösungen vermieden werden. Dennoch sterben bis heute massenhaft Vögel an mangelhaft konstruierten Mittelspannungs-Freileitungen mit „Killermasten“ und auch an Bahntrassen. Zudem werden in einigen Regionen, besonders in Afrika und Asien, zahlreiche neue Killermasten für Mittelspannungs-Freileitungen errichtet. Diese Praxis beeinträchtigt einige der heute wertvollsten Ökosysteme der Erde nachhaltig.

In einem 2020 in den Ornithologische Mitteilungen erschienenem Beitrag von Dieter G. Haas und Kollegen werden gefährliche und sichere Mast- und Leitungskonstruktionen aus vielen Ländern gezeigt. An Hand von Bildern und Bildlegenden werden einige Entschärfungsmethoden nach dem Stand der Technik vorgestellt, die in verbindlichen Maßnahmenkatalogen zum Vogelschutz vorgeschrieben sind. Insbesondere aufgrund der vielen neu errichteten Leitungstrassen mit Killermasten in Afrika empfehlen die Autoren dringend, das Problem im Rahmen der Weltnaturschutzorganisation erneut zu thematisieren und einen aktualisierten Maßnahmenkatalog zum Vogelschutz an Freileitungen mit globaler Gültigkeit zu erstellen.


HAAS, D. G., R. SCHNEIDER, G. FIEDLER, W. BÖHMER, O. WIEDING, W. SCHRÖDER, U. MAMMEN, W. HAAS, R. E. HARNESS, R. SCHNEIDER & M. NAHM (2020):

Weltweite Stromschlagverluste bei Vögeln – Ursachen und Vorschläge für globale Lösungen.

Ornithologische Mitteilungen 72 Nr. 7/8: 179 – 214. Download

Absage der 55. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) Baden-Württemberg

Aufgrund der Corona-Pandemie hat der Vorstand der AGW einmütig beschlossen, die für den November anstehende 55. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg abzusagen.

Dieser Beschluss ist uns nicht leicht gefallen, aber angesichts der immer noch bzw. wieder zunehmend unsicheren Lage und der aktuell stark ansteigenden Fallzahlen erachten wir diesen Schritt als dringend geboten. Angesichts der dynamischen Entwicklung bei der Ausbreitung des Corona-Virus hätte die Durchführung der Tagung selbst bei verantwortungsvollster Umsetzung aller aktuell vorgegebenen und zu erwartenden Abstands- und Hygieneregeln für alle Beteiligten ein unkalkulierbares Risiko dargestellt. Der rechtliche Rahmen bezüglich Teilnahmebeschränkungen usw. ist derzeit unklar sowie unabsehbar. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen ist leider nicht davon auszugehen, dass wir unsere Jahrestagung auch nur annähernd im gewohnten und vertrauten Stil durchführen können. Vor diesem Hintergrund war keine andere Entscheidung möglich, als die Veranstaltung abzusagen.

Wir sind uns natürlich bewusst, dass die Jahrestagung für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen zentralen Termin im ehrenamtlichen Wanderfalken- und Uhusschutz darstellt und eine wichtige
Möglichkeit des Austauschs, der Motivation und ganz allgemein der Begegnung bietet. Auch waren wir mit der Planung eines attraktiven Programms durchaus schon weit fortgeschritten. Wir bedauern daher die Absage sehr.

Wir hoffen aber, dass sich die Lage in den nächsten Monaten entspannt und wir die AGW-Jahrestagung im November 2021 in bewährter Weise durchführen können.

Der Vorstand
AG Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg

Jahresbericht 2019 der AGW Baden-Württemberg

Der aktuelle Jahresbericht 2019 der AGW Baden-Württemberg befindet sich zwar aktuell noch im Druck, liegt nun aber auch bereits zum Download bereit.

Neben der detaillierten Rückschau auf die Brutsaison 2019, in deren Verlauf die Population der Uhus einen neuen historischen Maximalwert erreichten und die Wanderfalken ihren Bestand dennoch konstant halten konnten, finden sich im neuen Jahresbericht wieder zahlreiche Artikel und Beiträge der AGW-Mitarbeiter.

Die Vermittlung wissenschaftlicher Fakten und auflockernder Berichtserstattung stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Neben der Darstellung dieser Informationen in Diagrammen, Karten und Fotos wird in der neuen Ausgabe im AGW-BW Jahresbericht Kunst präsentiert – bis dato ein Novum: Die Titel- und Rückseite des Jahresberichts 2019 zeigen zwei Bilder von Bernd Gromm aus Karlsruhe, einem Künstler aus den Reihen der AGW!

Wir wünschen allen viel Freude beim Lesen dieses Jahresberichts und freuen uns auf Fragen, Anregungen und Rückmeldungen!

Neuer Fotokalender 2020 „Mannheims Wanderfalken – Familienleben durch die Kamera“

Titelblatt Wanderfalkenkalender 2020, Fotos: Gerhard Rietschel

Wie schon 2017 und 2018 ist auch für 2020 wieder ein großformatiger Kalender erschienen, der „Mannheims Wanderfalken – Familienleben durch die Kamera“ zum Thema hat. Gerhard Rietschel und Peter Böcker (Technik) haben mit Hilfe einer fernsteuerbaren HD Kamera unglaubliche Bilder aus dem Familienleben der Wanderfalken einfangen können. Angefangen mit Taubenbesuch am Horstplatz neben dem brütenden Falken über die mütterliche Hilfe beim Schlupf der Jungen bis hin zum „Taubenschlachten“ im Horst nach dem Ausfliegen der Jungen wird in mehr als 30 Fotos das Familienleben während der Brut 2019 geschildert.

Für 20.– € ist der Kalender

„Mannheims Wanderfalken – Familienleben durch die Kamera“

im Buchhandel unter ISBN 978-3-86476-132-4 erhältlich.

54. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) Baden-Württemberg

Die diesjährige AGW-Jahrestagung wird am 10. November 2019 wieder im Stuttgarter Naturkundemuseum am Löwentor stattfinden. Alle weiteren Informationen sowie das Tagungsprogramm finden Sie in der Einladung.

Programm der 54. AGW-Jahrestagung Sonntag, 10. November 2019

Begin 9:30 Uhr

Grußworte

Hans-Wolf Zirkwitz (Stadt Stuttgart, Umwelt und Naturschutz)
Daniel Schmidt (NABU – Landesverband Baden-Württemberg e.V.)

10:15
Frank Rau:
AGW-Jahresbericht und Bestandsentwicklung von Wanderfalke und Uhu 2019 in Baden-Württemberg

11:15 Kaffeepause

11:30
Michael Jöbges:
Wanderfalken und Uhus in Deutschland – Schutzstrategien und Interaktion

12:30 – 14:00 Mittagspause

14:00
Grußworte
Patrick Stromski (Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg)

14:15
Gerhard Rietschel:
Beobachtungen zum Brutverhalten der Wanderfalken

15:00
Berichte aus den Regionen

15:45 Kaffeepause

16:15
Jürgen und Bergit Bergmann: Natur und Landschaft (Kurzfilme)

Ende der Tagung ca. 17:15 Uhr

Erster Preis für Robert Sammer beim Fotowettbewerb „Natur findet Stadt“

Das Siegerfoto des Foto-Wettbewerbs Thema „Natur findet Stadt“ (Foto: Robert Sammer, 2015)

Mit dem eindrucksvollen Foto eines weiblichen Wanderfalken an der Ulmer St. Georg-Kirche gewann Robert Sammer aus Ulm den 1. Preis des vom Naturkundlichen Bildungszentrum Ulm ausgeschriebenen Foto-Wettbewerbs zum Thema „Natur findet Stadt“. Die Jury mit Beteiligung der deutschen Gesellschaft für Tierfotografie hatte das Bild unter insgesamt 45 Einsendungen ausgewählt.

Das Foto entstand bei der Beringung der Jungfalken im Turm der St. Georg-Kirche. Während der Beringung erschien das Falkenweibchen am Ausflugbrett des Horsts und Robert Sammer konnte aus nächster Nähe in nur etwa 1 Meter Entfernung das Bild schießen.

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Ulmer Kulturnacht am Samstag, 21.09.2019 statt. Alle prämierten Fotos sind im Naturkundlichen Bildungszentrum im der aktuellen Sonderausstellung „Natur findet Stadt“ noch bis zum 3. November 2019 ausgestellt oder aber auch auf den Internetseiten des Bildungszentrums zu betrachten.

54. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW) Baden-Württemberg

Die diesjährige AGW-Jahrestagung wird am 10. November 2019 wieder im
Stuttgarter Naturkundemuseum am Löwentor stattfinden. Alle weiteren
Informationen sowie das Tagungsprogramm finden Sie in Kürze auf dieser
Seite.

Trauer um Friedemann Scholler

Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz nimmt Abschied von Friedemann Scholler, der am 13. August 2019 im 77. Lebensjahr verstorben ist.


Friedemann Scholler
22.2.1943 – 13.8.2019
(Foto: A. Bossert)

Friedemann Scholler hat über zwei Jahrzehnte hinweg mit allerhöchstem Engagement den Schutz von Wanderfalken und Uhus in der Stadt und im Landkreis Karlsruhe organisiert und geleitet. Neben den alljährlichen Monitoringbeobachtungen, der Betreuung der Brutstätten und der Einrichtung von künstlichen Nisthilfen war er auch als Beringer von Wanderfalken und Uhus sowie als Felspate weit über den Großraum Karlsruhe hinaus aktiv. Sein unermüdlicher Einsatz war sicher ein wesentlicher Grund dafür, dass Stadt und Landkreis Karlsruhe seit Jahren zu den Regionen mit dem höchsten Wanderfalkenbestand in Baden-Württemberg zählen.

Über seine Aktivitäten bei der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz hinaus war der von tiefer Naturliebe durchdrungene Friedemann Scholler ein anerkannter Kenner und unermüdlicher Kämpfer für den Umwelt- und Biotopschutz. Als Mitglied des „Freiwilligen Naturschutzdienstes“ der Stadt Karlsruhe hatte Friedemann Scholler stets ein waches Auge auf Missstände oder Verstöße gegen das Naturschutzrecht. Regelmäßige Absprachen und der Austausch mit dem NABU Karlsruhe sowie mit Naturschutzangelegenheiten befassten Personen und Behörden waren ihm dabei ebenfalls sehr wichtig. Im Bereich der Rheinauen war er über viele Jahre hinweg bei den Wasservogelzählungen im Einsatz.

Mit Friedemann Scholler ist nicht nur ein überzeugter Naturschützer von uns gegangen, viele in der AGW haben in ihm auch einen Freund und Ratgeber verloren.