Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg
Die Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz Baden-Württemberg (AGW) im NABU wurde 1965 gegründet, mit dem Ziel, die einheimischen Wanderfalken vor dem Aussterben zu bewahren. Gleichzeitig sollten auch die Grundlagen für den Wiederaufbau einer stabilen Population erarbeitet werden.
Es gab zu dieser Zeit in ganz Deutschland nur noch Restbestände einer einstmals großen Wanderfalkenpopulation. Nur noch an wenigen Felsen wurde sporadisch gebrütet oder hielten sich überhaupt Wanderfalken auf. Das Schicksal des Wanderfalken schien besiegelt! Rückgangsfaktoren gab es mehrere. Besonders starke Auswirkungen hatten die zunehmende Pestizidbelastung der Umwelt, direkte Verfolgung und Aushorstungen sowie allgemeine Störungen an den Brutplätzen. Als natürliche Gegenspieler traten Uhu, Steinmarder und Zecken in Erscheinung.
50 Jahre nach Beginn intensiver Schutzbemühungen gibt es in Baden-Württemberg wieder eine stabile Wanderfalkenpopulation in den Felslebensräumen, aber zunehmend auch an sekundären Standorten wie Gebäuden oder neuerdings vermehrt auch an Strommasten. Parallel zum Anstieg der Wanderfalkenpopulation etablierte sich durch natürliche Einwanderung und Ausbreitung auch wieder der Uhu in weiten Landesteilen. Ebenso erholte sich die Population der Kolkraben, die ausgehend von den Hochlagen mittlerweile auch die tieferen Lagen erfolgreich besiedeln. In den letzten Jahren verfolgen wir die Ansiedlung der Felsenschwalbe als weiterer felsbrütenden Art im Schwarzwald. Mit Sorge hingegen beobachten wir die negative Entwicklung der felsbrütenden Dohlen im Land.
Die AGW versteht sich als Partner und Anwalt der gesamten felsbewohnenden Fauna und Flora. Über die reinen Artenschutzmaßnahmen und dem Monitoring der felsbrütenden Arten ist der Schutz der Felsbiotope heute ein zentraler Bestandteil der Aktivitäten der AGW.
Sie können unsere Arbeit in vielfältiger Weise unterstützen. Wir suchen alljährlich interessierte Mitarbeiter für Kontrollen, Horstbetreuung, Brutplatzsanierung und andere spezielle Tätigkeiten in den verschiedenen Regionen. Weitere Informationen erhalten Sie unter AGW-Informationen.