Hohe Verluste an Vögeln durch Stromschlag sind seit Beginn der Elektrifizierung vor mehr als 150 Jahren bekannt. Diese Verluste können heute jedoch vollständig durch angepasste technische Lösungen vermieden werden. Dennoch sterben bis heute massenhaft Vögel an mangelhaft konstruierten Mittelspannungs-Freileitungen mit „Killermasten“ und auch an Bahntrassen. Zudem werden in einigen Regionen, besonders in Afrika und Asien, zahlreiche neue Killermasten für Mittelspannungs-Freileitungen errichtet. Diese Praxis beeinträchtigt einige der heute wertvollsten Ökosysteme der Erde nachhaltig.
In einem 2020 in den Ornithologische Mitteilungen erschienenem Beitrag von Dieter G. Haas und Kollegen werden gefährliche und sichere Mast- und Leitungskonstruktionen aus vielen Ländern gezeigt. An Hand von Bildern und Bildlegenden werden einige Entschärfungsmethoden nach dem Stand der Technik vorgestellt, die in verbindlichen Maßnahmenkatalogen zum Vogelschutz vorgeschrieben sind. Insbesondere aufgrund der vielen neu errichteten Leitungstrassen mit Killermasten in Afrika empfehlen die Autoren dringend, das Problem im Rahmen der Weltnaturschutzorganisation erneut zu thematisieren und einen aktualisierten Maßnahmenkatalog zum Vogelschutz an Freileitungen mit globaler Gültigkeit zu erstellen.
HAAS, D. G., R. SCHNEIDER, G. FIEDLER, W. BÖHMER, O. WIEDING, W. SCHRÖDER, U. MAMMEN, W. HAAS, R. E. HARNESS, R. SCHNEIDER & M. NAHM (2020):
Weltweite Stromschlagverluste bei Vögeln – Ursachen und Vorschläge für globale Lösungen.
Ornithologische Mitteilungen 72 Nr. 7/8: 179 – 214. Download