Erster Wanderfalke aus dem Südwesten mit Kennringen gesichtet

Veröffentlicht am 30.11.2016

Foto: Marie France Christophe, Patrick Schaeffer und Olivier Steck (November 2016)

Erstmals seit Einführung des Kennringsystems 2015 wurde ein lebender Wanderfalke aus Baden-Württemberg fotografiert und identifiziert! Das weibliche Tier mit der Kennringkombination „P-BC“ (siehe Foto) wurde am 20. November 2016 von Marie France Christophe und Patrick Schaeffer (LPO Alsace) im Rheinhafen Strasbourg (Frankreich) erstmals beobachtet. Beringt wurde sie von Jürgen Becht am 30. Mai 2015 im Alter von 19 Tagen in Altbach (Landkreis Esslingen). An dem goldenen Vogelwartenring am linken Bein ist abzulesen, dass sie einer Gebäudebrut entstammt.

Wie auf dem Foto gut zu erkennen ist, ermöglichen die 2015 auch in Baden-Württemberg eingeführten Kennringe durch wenige große, auch aus größerer Distanz ablesbare Buchstaben auf dem Ring die eindeutige und individuelle Identifizierung eines Vogels. Beispielsweise lässt sich mit einem Spektiv bei 60-facher Vergrößerung die Ringkombination aus über 150 m Entfernung ohne Probleme ablesen. Eine weitere Möglichkeit bietet die Erfassung des Codes per Fotografie oder Digiskopie. Wir werden also im Glücksfall Lebensgeschichten von Wanderfalken schreiben können – ohne Fang oder Totfund. Dies wird hoffentlich mit dem Altbacher Wanderfalkenweibchen und der Hilfe der französischen Kollegen aus Strasbourg gelingen!

 

Mit dem 2015 eingeführten, deutschlandweit einheitlichen Beringungsschema bekommt jeder Wanderfalke neben dem individuellen Kennring (rechts) wie bisher einen sogenannten Habitatring (links), einen farbig eloxierten Vogelwartenring, dessen Farbe das Schlupfhabitat kennzeichnet:

  • Rot – Felsen und Steinbrüche
  • Gelb – Gebäude (auch Schornsteine, Funktürme, Brücken)
  • Grün – Bäume
  • Schwarz – Strommasten

Wir bitten alle Beobachter, ihre Beobachtungen und Daten entweder an die zuständigen Regierungsbezirksbetreuer der AGW oder aber per e-mail an AGW-Daten zu melden.

 

Auch in Zukunft wird das Schlupfhabitat des Vogels am linken Bein durch den sogenannten Habitatring, einen gefärbten Ring der Vogelwarte Radolfzell, angezeigt (rot für Felsen, gelb für Gebäude, grün für Baumbrutplätze und schwarz für Masten; zu sehen sind auf dem Foto die Laschenringe der Vogelwarte Hiddensee).
Auch in Zukunft wird das Schlupfhabitat des Vogels am linken Bein durch den sogenannten Habitatring, einen gefärbten Ring der Vogelwarte Radolfzell, angezeigt (rot für Felsen, gelb für Gebäude, grün für Baumbrutplätze und schwarz für Masten; zu sehen sind auf dem Foto die Laschenringe der Vogelwarte Hiddensee).
Die neuen Kennringe: der erste Buchstabe oder Zahl steht aufrecht lesbar über die gesamte Ringhöhe (Baden-Württemberg: ab 2015 zunächst ein 'P'), die beiden folgenden Buchstaben sind um 90° Grad gedreht und von unten nach oben abzulesen. Die Kombination ist zweimal auf dem Ring zu sehen.
Die neuen Kennringe: der erste Buchstabe oder Zahl steht aufrecht lesbar
über die gesamte Ringhöhe (Baden-Württemberg: ab 2015 zunächst ein ‚P‘),
die beiden folgenden Buchstaben sind um 90° Grad gedreht und von unten
nach oben abzulesen. Die Kombination ist zweimal auf dem Ring zu sehen.