Author Archives: admin

Greifvogelvergiftungen melden!

NABU bittet Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung aktueller Fälle.

In den vergangenen Tagen und Wochen sind auch in Baden-Württemberg wieder Fälle bekannt worden, in denen Greifvögel und Eulen von Unbekannten vergiftet wurden. Trotz des strengen Schutzes, unter dem alle Greifvögel seit den 1970er Jahren stehen, werden immer wieder Fälle von illegalen Greifvogeltötungen bekannt. Allein in den Jahren 2004 bis 2014 wurden bundesweit mindestens 1130 Greifvögel gefangen, verletzt, getötet, abgeschossen oder ihre Bruten gestört oder vernichtet. Mindestens 18 Greifvogel- und 3 Eulenarten sind betroffen. Unter den bestätigten Opfern sind mindestens 559 Mäusebussarde, 126 Habichte und 103 Rotmilane, aber auch seltene Arten wie 32 Seeadler, 17 Uhus, 16 Wanderfalken und sogar je ein Schreiadler und ein Gänsegeier. Die Dunkelziffer ist sicher sehr viel höher!

Auch Baden-Württemberg gilt als eine der „Hochburgen“ der Greifvogel-Wilderei. Deshalb setzt der NABU  Landesverband Baden-Württemberg eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ergreifung der Täter führen. Der NABU-Landesverband prüft, Strafanträge zu stellen. Die Bevölkerung wird aufgerufen, potenzielle Vergiftungsfälle zu melden und sehr vorsichtig im Umgang mit toten Vögeln zu sein.

Funde von toten oder kranken Greifvögeln und Eulen sollten der Polizei und/oder dem Veterinäramt gemeldet werden beziehungsweise umgehend in das nächstgelegene Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) zur Analyse gebracht werden. Allgemeine Informationen dazu finden Sie unter

http://www.ua-bw.de

Die Analysen werden von den Untersuchungsämtern kostenlos durchgeführt und der Einlieferer erhält umgehend die Analyseergebnisse zugesandt.

Eine vom Komitee gegen den Vogelmord, dem NABU und dem LBV herausgegebene Broschüre „Illegale Greifvogelverfolgung“ ist unter folgendem Link abrufbar:

Broschüre herunterladen

Dieser aktuelle Leitfaden enthält viele wertvolle Informationen und Hinweise für Zeugen, Vogelschützer und Ermittlungsbeamte.

Weitere Informationen und das Stuttgarter Memorandum gegen illegale Verfolgung von Greifvögeln in Baden-Württemberg finden Sie hier

„Vogel des Jahres“ hat im Jagdrecht nichts verloren!

Der Habicht ist Vogel des Jahres 2015

Der NABU hat den Habicht zum Vogel des Jahres 2015 gekürt. Mit der Wahl des Habichts macht der NABU auf einen großen Erfolg, aber auch auf massive und anhaltende Probleme im Naturschutz aufmerksam. Ein fatales Zeichen in diesem Zusammenhang ist es, dass der Habicht wie auch der Wanderfalke in Baden-Württemberg weiterhin unter das Jagdrecht fallen sollen und somit die Jagdbehörde und nicht die Naturschutzverwaltung für diese Tierarten zuständig sein soll. Weitere Infos finden Sie auf den Seiten des NABU.

AGW-BW Jahrestagung 2014

19. Oktober 2014:

Die 49. Jahrestagung der AGW-BW fand am 19. Oktober 2014 im Staatlichen Museum für Naturkunde in Karlsruhe statt. Der Jahresbericht 2014 der AGW liegt zum Download bereit, das Tagungsprogramm kann HIER abgerufen werden.

Erste Wanderfalken-Baumbrut in Baden-Württemberg

Zum ersten Mal im 49-jährigen Bestehen der AGW konnte in Baden-Württemberg eine Wanderfalken-Baumbrut dokumentiert werden!

Bereits im April 2014 wurde die AGW im Regierungsbezirk Nordbaden nahe Karlsruhe auf den Brutstandort eines Wanderfalkenpaares in einer Buche aufmerksam gemacht. Mitarbeiter der AGW konnten daraufhin den Standort identifizieren und das Brutpaar fotografisch dokumentieren. Den Beobachtungen zufolge sind im weiteren Verlauf wohl die Jungen geschlüpft, die Brut ist aber leider nicht erfolgreich abgeschlossen worden. Die Ursache des Brutverlustes ist uns bislang nicht bekannt.

Zusätzlich zu der spektakulären Beobachtung an sich konnte anhand der Beringung eindeutig geklärt werden, dass zumindest der weibliche Altvogel einer baden-württembergischen Felsbrut entstammt. Eine Zuwanderung aus der Baumbrüterpopulation im Nordosten Deutschlands konnte ausgeschlossen werden.

Nachdem in den vergangenen Jahren bereits in Nordrhein-Westfalen und in Bayern Baumbruten von Wanderfalken nachgewiesen werden konnten, ist dieser Baumbrutversuch der allererste in Baden- Württemberg seit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz im Jahr 1965. Nach fast 50 Jahren Wanderfalkenschutz in Deutschland gibt es immer noch Überraschungen!“

Uhus in Baden-Württemberg 2008 – 12

Neu! Zusammen mit der LUBW hat die AGW im Juli 2014 eine nach
TK25-Quadranten gerasterte Karte der Uhuverbreitung in Baden-Württemberg
2008-12 veröffentlicht.
Mehr informationen finden Sie auf der Seite Datenanfragen

Feuerwerk contra Artenschutz: Vogelschutz – kein Lippenbekenntnis!

uhu-rheinhafen-karlsruhe
Foto: Scholler, 2014

Kein Feuerwerk beim Karlsruher Hafen-Kultur-Fest! Positive Entscheidung der Stadt Karlsruhe zu Gunsten der Uhu-Brut im Rheinhafen – ein Hoffnungsschimmer für sachgerechte Abwägungsprozesse auch im Naturschutz.

Spätestens seit der Aufklärung werden große Wildtiere, vor allem aber die Beutegreifer, als Konkurrenten der menschlichen Naturnutzung empfunden und gnadenlos dem Nützlichkeitsprinzip unterworfen. Zahlreiche Arten waren bis Anfang oder Mitte des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa ausgerottet oder in die entlegensten Winkel zurückgedrängt. Nun kehren allmählich manche der ehemals verfolgten Arten zurück und erobern dabei auch wenig naturnah erscheinende Lebensräume. So siedelte sich im Frühjahr 2014 ein Uhupaar in einer Lagerhalle im Karlsruher Rheinhafen an (siehe Foto) und zog dort, allen äußeren Widrigkeiten zum Trotz, erfolgreich zwei Junge auf.
Mit diesem erstmaligen Auftreten eines Uhu-Brutpaares im Karlsruher Stadtgebiet und dessen erfolgreicher Aufzucht zweier Jungvögel prallten aber längst überwunden geglaubte Gegensätze erneut aufeinander. Ein anvisierter Sommerevent, ein Großfeuerwerk im Rahmen des Hafen-Kultur-Fests am letzten Juni-Wochenende, schien die Mühen der Aufzucht der noch unselbständigen Jungvögel mit großer Wahrscheinlichkeit zu gefährden. Als besondere Gefährdung wurde dabei das Abbrennen des Feuerwerks im Rheinhafen erkannt, da die noch sehr unsicher fliegenden „Ästlinge“ der Uhus beim Erschrecken durch die Lichtblitze und die zugehörigen Lärmentwicklung im Wasser landen und dort zu ertrinken drohten, in Panik durch Leitungsanflüge verletzt werden oder schlicht und einfach den Kontakt zu den Elterntieren verlieren könnten.
Durch das nachhaltige Einwirken und den sachkundigen Widerstand von Friedemann Scholler von der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz (AGW), die auch für die landesweite Erfassung und den Schutz der Uhus zuständig ist, wurde jetzt nach Wochen des Bangens in einem sorgfältigen Abwägungsprozess durch die zuständige Verwaltung unter OB Mentrup eine begrüßenswert weise Entscheidung pro Bürger und für die Natur getroffen: Zum Schutz der Uhu-Jungvögel wurde wegen der besonderen Situation auf das Feuerwerk beim Hafen-Kultur-Fest 2014 verzichtet!
Dies ist ein guter Weg, der auch für die Zukunft auf eine sachgerechte Behandlung von Vogelschutzfragen, aber auch anderen Naturschutzbelangen hoffen lässt!
Der vollständige Pressetext der Stadt Karlsruhe ist unter diesem Link abrufbar.

Autoren: Havelka / Scholler (AGW), 26.6.2014

Uhu Totfunde

Aufruf an alle Uhubeobachter und Uhuberinger!

Immer wieder sterben Jung- und Altuhus ohne eindeutig erkennbare Ursache. Alle Uhu-Totfunde sollten umgehend gemeldet werden. Weitere Info:
AGW-Aufruf_Uhubeobachter_2014-04-25

Jahrestagung AGW-NRW

23. März 2014:

Jahrestagung „AGW-NRW – 25 Jahre“ in Recklinghausen. Programm: NRW-2014